Zigarillo-Shop

Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die Gesetze gelockert und die ersten maschinellen Produktionen starteten. Europa entwickelte sich dadurch zum wichtigsten Exporteur der Tabakware und lieferten Zigarillos in die ganze Welt. Große Importeure waren die ehemaligen britischen Kolonien, mit enger Bindung nach Europa. Zwischen 1960 und 1980 musste der Markt einen großen Rückgang verkraften, da dann die deutlichen billigeren Zigaretten vermarkten wurden. In den letzten Jahren stieg das Interesse an Zigarillos im Premiumsegment und als Genussmittel wieder deutlich an.

Kleine Zigarillo-Kunde: Herstellung und Aromenvielfalt

Früher wurden minderwertige Tabakprodukte oft als Zigarillo bezeichnet, was der Zigarillo auch heute noch einen nachhaltig schlechten Ruf beschert. Allerdings steht die Zigarillo einer Zigarre heutzutage hinsichtlich der Qualität in nichts mehr nach. Wegen des geringeren Umfangs eines Zigarillos wählt man bei der Herstellung gerne kräftiger schmeckende Blätter aus. Die Spitzenprodukte werden genauso liebevoll und in Handarbeit hergestellt wie die teuersten Zigarren auch. Auch die sorgfältige Trocknung und Fermentation der Tabakblätter, die bestimmend für die Aromen sind, ist dieselbe. Hinsichtlich des Geschmacks kann man zwischen naturbelassenen Tabakaromen und künstlichen Aromen wählen. Bei den aromatisierten Zigarillos wird in einem speziellen Verfahren der Tabak vor der Verarbeitung zum Zigarillo in speziellen Behältern mit Aromastoffen wie Kirsch, Vanille, Beeren oder Schokolade eingelegt und anschließen wieder getrocknet. Erst danach wird der Tabak zum gewünschten Zigarillo verarbeitet. Aromatisierte Zigarillos sind vor allem in Deutschland sehr beliebt. Der Marktführer ist die Firma Dannemann mit der wohl bekanntesten Marke "moods", die in verschiedenen Aromen wie beispielsweise Honig und Vanille angeboten wird. Aber auch viele namhafte Zigarrenhersteller wie Davidoff bieten neben ihren Premiumzigarren auch Zigarillos an.

Zigarillos – die kleine Zigarre für unterwegs

Der Reiz an Zigarillos besteht vor allem auch in den attraktiv gestalteten Holzkisten und Papp- und Metallverpackungen. Meistens enthalten diese Packungen 5-20 Zigarillos, man findet aber auch Einheiten von 50 und 100 Stück. Teilweise ist es auch möglich einzelne Zigarillos käuflich zu erwerben. Die meisten Zigarillos werden maschinell hergestellt, was im Gegensatz zum Rollen von Hand deutlich billiger ist. Dies hat allerdings den Vorteil, dass Zigarillos der gleichen Marke immer auch der gleichen Qualität entsprechen. Da Zigarren eher in großen Mengen geraucht werden und keine lange Haltbarkeit aufweisen müssen, ist es ungewöhnlich sie in Humidoren zu lagern. Man unterscheidet Zigarren generell in fünf verschiedene Stärkegrade: sanft, sanft-medium, medium, medium-stark und stark. Die Stärke entsteht dabei nicht durch den Geschmack, sondern den Nikotingehalt. Außerdem werden beim Tabak über 200 unterschiedliche Farbtöne unterschieden, die auf sieben Grundfarben reduziert werden können.

Wie raucht man Zigarillos richtig?

Wie auch bei Zigarren üblich werden echte Zigarillos ohne Filter am besten nicht inhaliert, da ihr Tabakgehalt sehr hoch ist. Der Rauch wird in die Mundhöhle aufgenommen, entfaltet dort sein Aroma, bevor er langsam wieder herausgeblasen wird. Mit einer Zigarillo ermöglicht sich etwa zehn Minuten lang exklusiver Rauchgenuss. Bei aromatisierten Zigarillos zählt der Geschmack des zugesetzten Aromas. Das entfaltet sich am besten und intensivsten, wenn man es einige Zeit in der Mundhöhle belässt und dann durch Mund oder Nase wieder ausstößt. Rauch eines Zigarillos zu inhalieren, ob mit oder ohne Aroma, wäre vertane Liebesmüh, denn du hast in diesem Fall gar keinen Geschmackserlebnis. Wie lange man den Rauch beim Paffen „festhält“, liegt ganz beim Raucher. Einsteiger müssen sicher erst herausfinden, was für sie am besten geht, Fortgeschrittene haben dies längst raus. Damit der Tabak der Zigarillos nicht so schnell verbrennt, und somit nicht scharf und bitter wird, empfehlen wir einen Zug pro Minute. So ist es gang und gäbe und passt eigentlich immer. Möchte man, ähnlich wie bei Zigaretten, auf Lunge rauchen, so greift man in der Regel zu Filterzigarillos. Der Unterschied besteht in diesem Fall darin, dass das Zigarillo typische Umblatt aus echtem Tabak besteht. Zigarillos ohne Filter sind oft von besserer Qualität als Zigarillos mit Filter. Im Gegensatz zu Filterzigarillos, für die Tabak aus Sumatra oder Brasilien verwendet wird, wird bei filterlosen Zigarillos auf etwas hochwertigeren Tabak aus Kuba oder der Dominikanischen Republik zurückgegriffen.